Musik lebt von Gegensätzen. Schon seit jeher war es die Verbindung, die Symbiose des scheinbar Gegensätzlichen, die gleichermaßen fasziniert und aufreibt, und die ihren Schöpfern, zu ihrer Zeit meist als Querdenker belächelt, später häufig den Titel des Vorreiters bescherte. So erging es Satie und später Stockhausen, die die bis dato pompösen Klassik in einen Minimalismus packten, ebenso wie Dylan und Miles Davis, die mit der Verwendung von E-Gitarren ihre jeweiligen Genre-Restriktionen sprengten. Auch Christian Fennesz, der seit knapp 15 Jahren wie kaum ein anderer an der Schnittstelle von digitalem Noise und klassischer Instrumentierung arbeitet, und gerade mit Black Sea sein erstes Soloalbum seit vier Jahren veröffentlicht, wusste schon immer um die Anziehungskraft der Gegensätze, als er Ende der 80er Jahre als Jugendlicher in Punkbands spielte und die Noise-Eskapaden von Bands wie My Bloody Valentine für sich entdeckte.
Rockmusik war in ihren Anfängen mal ausschließlich eine Adoleszenzerfahrung, funktioniert aber inzwischen über einen Drei-Generationenvertrag. Fans altern mit ihren Stars, Teenager greifen in die Plattenkisten ihrer Großeltern und ziehen nicht mehr Peter-Alexander-Platten, sondern Beatles-Alben hervor. Die Altersgrenzen sind durchlässiger geworden. Nur der Popjournalismus will das nicht so recht wahrhaben und kontrolliert noch immer ganz gern die biometrischen Daten der Musiker.
Sound und Diskurs treffen sich derzeit im Club Transmediale in Berlin. Netzlabel-Macher diskutieren, wie Musiker das Internet besser zum Verkaufen nutzen können.
Regelmässig wird die Idee einer von den Internetprovidern bei ihren Kunden einzukassierenden Pauschalabgabe für Musikdownloads zum öffentlichen Gesprächsthema. Neben unkritischen Befürwortern auf der Konsumentenseite scheint auch die Musikindustrie vermehrt Gefallen an der Idee einer weiteren Einkommensquelle zu finden.
Unter Kleingärtnern: Pop im öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Wenn Musik mehr ist, als nur Musik, dann ist das Pop. Warum das Radio die Popmusik - und die Popmusik das Radio braucht. Ein Essay von Dietrich Diederichsen
The phrase “hi-tech soul” is most often associated with Detroit, but Chicago’s much bigger house scene produced more than its share of basement masterpieces. It’s easy to lose sight of the pure, underground tracks released between 1985 and 1992 amongst a
Susan Sontag, Amerikas glamouröseste Intellektuelle, wird drei Jahre nach ihrem Tod wieder entdeckt - als It-Girl einer Epoche, die noch voller Beginnergefühl war. Ein Literaturessay