Nach Aussage des Wissenschaftsjournalisten Jörg Blech äußerte Eisenberg im Jahr 2009, dass er ADHS für ein „Paradebeispiel für eine
fabrizierte Erkrankung“ halte. Eisenberg erklärte, dass möglichen psychosozialen Beteiligungsfaktoren der ADHS in der
Behandlung und
Diagnostik mindestens genauso hohe Aufmerksamkeit zukommen sollte, wie pathophysiologischen
Entstehungs- und Ausweitungsfaktoren. Er kritisierte im Weiteren, dass viele Ärzte im Rahmen der
Diagnostik nicht sorgfältig genug vorgingen, um zum Beispiel familiäre Schwierigkeiten als Einflussfaktoren stärker zu berücksichtigen: „Eine Pille verschreibt sich dagegen ganz schnell“, so Eisenberg.
[9] Blech stilisierte Eisenberg darüber hinaus aufgrund seiner frühen Forschungen an unaufmerksamen und hyperaktiven Kindern als „Erfinder“ der ADHS. Sein Zitat der „fabrizierten Erkrankung“ machte in der Folgezeit Schlagzeilen und wurde insbesondere in der
ADHS-Kritik häufig aufgegriffen, was die kritische
öffentliche Diskussion um das Thema ADHS wiederbelebte
[10] und kritische Resonanz zur Folge hatte.
[11]