"Wie schon lange nicht mehr hat in diesem Jahr der Ehrengast der Buchmesse, die Volksrepublik China, schon vor der Veranstaltung für scharfe Auseinandersetzungen gesorgt. Zwei extreme Positionen stehen einander gegenüber - einer der schärfsten Kritiker ist Holger Ehling, der ehemalige langjährige Sprecher der Buchmesse: "Mit der Einladung Chinas als Ehrengast", sagt er, "hat die Buchmesse ihre Seele verloren." Sehr wohl könne die Messe "einzelne Künstler" als Gäste empfangen, niemals aber die Offiziellen eines Landes, in dem gefoltert werde, das ethnische und religiöse Minderheiten unterdrücke."
Frankfurt is putting extra security measures in place because of the "general political situation around the world", while anticipating a number of political protesters, organisers have said.
"Mit einer global angelegten Medien-offensive versucht China, internationale Meinungsmacht zu gewinnen."
"Jing Bartz im FR-Interview über das negative Bild von China, das Gastland auf der Buchmesse und welche Rolle der chinesische Nobelpreisträgers Gao Xingjian dabei spielt."
"Sein Roman-Debüt "Grenzgang" wurde mit dem aspekte-Literaturpreis 2009 ausgezeichnet und steht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2009. Im Interview erklärt der Schriftsteller Stephan Thome warum er den umstrittenen Dialog mit China für zwingend notwenig hält."
"Seit sich ihr Direktor bei Chinas Offiziellen für den Auftritt zweier Dissidenten an einem Symposium entschuldigt hat, steht die Frankfurter Buchmesse unter Beobachtung: Beugt sie sich der Zensur?"
Es ist gut, dass China Ehrengast der Frankfurter Buchmesse ist. Doch wir sollten nicht alles hinnehmen. Ein Videokommentar von Iris Radisch
Der Literaturbetrieb blickt alljährlich besonders intensiv auf ein Land, dieses Mal ist China zur Präsentation geladen. Grund genug, das Ritual abzuschaffen.
Es wäre an der Zeit, auf Gastlandauftritte zu verzichten und die Frankfurter Buchmesse unter weltweit interessierende Themen zu stellen. Niemand wird einen Schriftsteller zwingen können und wollen, sich mit dem internationalen Terrorismus oder der Klimakatastrophe auseinanderzusetzen. Wer einen guten Roman über ein Dorf in der irischen oder kretischen Provinz schreibt, tut dies mit allem Recht. Doch wenn selbst auf Weltwirtschaftsgipfeln begonnen wird, über weltpolitisches Handeln nachzudenken, dann könnte es für die Frankfurter Messe attraktiv sein, die literarischen Antworten auf brisante Fragen der Gegenwart zu spiegeln. Eine Debatte über China gehört ohne Zweifel auf die Buchmesse. Aber man sollte in Frankfurt Mut zeigen und sie in einen anderen Schwerpunkt einbetten.
"Wenn es um China geht, plustert sich Deutschland gerne zum Demokratie-Oberlehrer auf. Doch der Wirbel um das Reich der Mitte ist unberechtigt, meint Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Denn China verändert sich dramatisch. Statt Pauschalkritik braucht es einfach Zeit. "
Welche Autoren sind es, gegenüber denen die zuständigen Stellen in China Ausreise- bzw. Auftrittsverbote aussprechen lassen? Wir zeigen die Titel und Autoren, die das Buchmessen-Gastland China nicht sehen möchte
Das Reich der Mitte verändert sich dramatisch. Wir müssen ihm dafür Zeit lassen
China als Partnerland der Frankfurter Buchmesse
Jürgen Boos, der Chef der Frankfurter Buchmesse, ist nicht zu beneiden. Der diesjährige Ehrengast heißt China, und das erzeugt, wie Boos sagt, "Druck von allen Seiten".
Abermals will das Buchmessengastland den Auftritt eines kritischen Schriftstellers in Deutschland verhindern.
Liao Yiwu ist einer der bedeutendsten Autoren der chinesischen Gegenwart. So bedeutend, dass ihn China nicht ausreisen lässt. Zur Frankfurter Buchmesse darf er nicht kommen.
Der regimekritische chinesische Schriftsteller Liao Yiwu darf nicht zur Frankfurter Buchmesse kommen, die chinesischen Behörden haben ihm die Ausreise nach Deutschland untersagt. Der international bekannte Schriftsteller und Dichter Liao hat in seiner Heimat vier Jahre lang im Gefängnis gesessen.
«Die Staatssicherheit hat mir Bescheid gegeben, dass ich nicht nach Deutschland fliegen darf», sagte der chinesische Schriftsteller Liao. Nun will sich der Chef der Frankfurter Buchmesse für sein Kommen einsetzen.
Neuer Eklat um die Deutschland-Reise eines regimekritischen Chinesen: Die Staatssicherheits-Behörden der Volksrepublik haben dem Schriftsteller Liao Yiwu die Ausreise untersagt. Der Chef der Frankfurter Buchmesse, deren Gastland 2009 China sein wird, will sich nun für ihn einsetzen.