Immer dann, wenn NS-Täterinnen im Mittelpunkt des medialen Interesses stehen, ist nicht Schuld, sondern Schuldfähigkeit das Thema. So auch in "Der Vorleser"
Schurken in Nadelstreifen: Tom Tykwers "The International" ist ein Antiglobalisierungsthriller, der diesen Namen verdient. Von Rüdiger Suchsland
Den Stauffenberg-Film "Operation Walküre" rezensiert Georg Seeßlen
Fortwährende Vergewaltigung: Die "Anonyma" - ein deutsches Schicksal, jetzt auch im Kino, erlitten von Rüdiger Suchsland
Hintergrundinformationen ueber das Massaker von Nanking anlaesslich des Films "John Rabe"
Quentin Tarantino hat erst einmal aus dem Johlen und Pfeifen einen Film gemacht, und es ist vielleicht der erste, der Goebbels wirklich einen dicken Strich durch die Rechnung macht. Denn die nach-faschistische Kino-Geschichte hat sich auch von seinem Schatten nie wirklich lösen können.
Wenn die deutsche Pop-Maschinerie Kitsch produziert, und das tut sie in besorgniserregender Quantität, dann ist davon immer noch ein Gutteil von der Art, die Goebbels prächtig gefallen hätte. Dass sie im Kino weiterlebten als Monster und faszinierende Unholde, gegenüber von leidenden, schwachen und chancenlosen Opfern, das wäre nach dem "Endsieg" die zweitliebste Phantasie der Nazis.