Berlin rückt hinaus aus der faszinierenden historischen Nische, in der die Stadt jahrzehntelang uninteressant war für die großen Ströme des Kapitals, und normalisiert sich. Bislang haben die meisten Berliner von diesem Prozess profitiert, nun aber fürchten sie mit Recht, die Stadt könne ihren Charakter verlieren.
Daher dieser absurde Hass auf die Schwaben, den ein paar anonyme Identitätsbewahrer auf Plakaten in Prenzlauer Berg und Kreuzberg austoben. Daher der Konservativismus selbst der autonomen Stadtteilhüter. Und daher rührt auch der Erfolg von Klaus Wowereits Wahlkampf, der auf nichts anderes ausgerichtet ist als auf auf die Parole "Berlin verstehen".